Die Nacht der Schlange
+++ Aufzeichnung M41 Dan’Tuen Phase 3 Tag 2 +++
Obwohl sich die Eldar am ersten Tag des Einsatzes erfolgreich gegen die zufällig angetroffenen Astartes behaupten konnten, gelang es den Salamanders unter Captain Pellas Mir‘san, die Linien der Eldar zu durchbrechen und in der Nacht einen Teleport-Peilsender zu installieren, um Verstärkung und Ausrüstung aus dem Orbit für den stark angeschlagenen Einsatzverband anzufordern. Die Position der Space Marines ist Alpharius‘ Legionären jedoch nicht verborgen geblieben und so planen sie einen Überfall im Morgengrauen, um die Salamanders von den eben eingerichteten Relais zu vertreiben.
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Es war Nacht als sich die Alpha Legionäre zur der Position aufmachten die Zinzirs Nachfolger ihnen beschrieben hatte. Regen prasselte auf das Ceramit der Servorüstungen während Blitze den schwarzen Himmel über Dan’Tuen durchtrennten, als würde eine wilde Schlacht weit über ihren Köpfen toben. Die für Gogethas Miliz riesigen Legionäre wirkten wie Schwarze Kolosse in der Nacht, bedrohliche Schatten die ebenso schnell zuschlagen können wie die Blitze am schwarzen Himmelszelt. Ten Kilian spürte hinter sich einen Luftzug und drehte sich von den Riesen weg. Er war selbst für einen Menschen nicht groß und es deprimierte ihn, das er nun vergleichsweise noch kleiner schien als sowieso schon. Er konnte kaum etwas sehen in dieser Finsternis und hörte nicht einmal was seine Kameraden fluchten die so wie er bereits nass bis auf die Haut waren. Der starke Regen und das zucken und donnern des Himmels verschlagen jegliche Wortfetzen, die er hätte aufschnappen können. Ein weiterer Blitz erhellte die Umgebung und Ten Kilian sprang vor Schreck einen Satz nach hinten und viel über eine Kiste in den Matsch. Vor ihm stand ein weiterer Marine den Ten Kilian weder gehört noch gesehen hat bevor der letzte Blitz seine Silhouette in das Schwarz zeichnete. Wie eine Statue stand er dort während Ten Kilian sich schnell wieder aufrichtete und salutierte, weil ihm nichts besseres in diesem Moment einfiel. Der Marine nickte ihm zu und ging an ihm vorbei zu den anderen Legionären.
Milus musste ein wenig schmunzeln als er bemerkte wie der Kultist einen Satz nach hinten machte. Er ging an ihm vorbei um Alpharius Bericht zu erstatten.Noch vor einigen Stunden hat er Loyalisten ausgemacht die an einem Schlüsselpunkt zwei Klicks südlich Kommunikationsrelais installierten. Aus verlässlichen Quellen auf dem Schiff von Inquisitor Ingenias, welches im Orbit um Dan’Tuen Stellung hielt, wussten die Alpha Legionäre das die Space Marines starke Verluste gegen die Eldar erlitten haben. Alpharius ging davon aus das sie mit den Relais Verstärkung anfordern wollen und plante einen finalen Schlag in der Nacht.
Ten Kilian bekam mit wie seine Kameraden unruhig worden, denn Radast hatte Befehle und Koordinaten von einem der Legionäre erhalten. Sie sollten vorrücken und ein Gebäude sichern. Als sie durch den immerwährenden Regen marschierten dachte Ten Kilian über dieses Gebiert nach. Er war oft hier gewesen, denn seine Großeltern wohnten einst in einem Dorf in der Nähe ihres Zieles. Ihm fiel auf das seine Gruppe viele Umwege lief – oft hielten sie ein und warteten auf Instruktionen von Radast, der genau das Datasheet mit den Karten und Informationen studierte. Ten Kilian vermutete genaue Feinpositionen und Routen die sie abzulaufen hatten, aber mit Sicherheit konnte das nur sein Anführer, Zinzirs Bruder Radast, sagen. Sie erreichten das Gebäude, welches eher einer Ruine glich. Radast kam direkt auf Ten Kilian zu und gab ihm den Befehl über ein kleines Kellerfenster in das Haus einzusteigen und mit seiner Taschenlampe ein Zeichen zu geben, falls die Luft rein sein sollte. Natürlich musste er diese Aufgabe erledigen dachte sich Ten Kilian, der Kleinste muss immer die Drecksarbeit erledigen. Wenigstens wird er bald ein Dach über dem Kopf haben. Er rannte gebückt von Schutthaufen zu Mauern, unter verbogenen Straßenschildern hindurch und ließ sich gegen die Hauswand seines Ziels prallen. Seine Schulter schmerzte kurz aber das Adrenalin, das durch seinen Körper fließ ließ ihn den Schmerz schnell vergessen. Er huschte durch das Fenster und genoß für eine kurze Zeit die Trockenheit des Hauses.
Radast folgte dem Zeichen seines untergebenen Mitstreiters der keine zwei Minuten brauchte um das Haus zu durchsuchen. Als er und seine Gruppe in dem Haus ankamen wussten sie warum die Durchsuchung nur so kurz andauerte – der komplette hintere Teil des Hauses fehlte. Desweiteren war die Suche nach dem Missionsziel auch schon vorbei, als er Ten Kilian triumphierend neben einem Kommunikationsknoten stehen sah. Die Männer verteilten sich im Haus und sicherten alle Zugänge.
Ten Kilian hatte einen Platz im Erdgeschoss an dem er trocken und sicher stehen konnte. Er blickte auf zwei Silos eines Nebengebäudes als Schüsse die Umgebung um die Silos erhellten. Das Donnern des immer noch Pechschwarzen Himmels über ihm verschluckte jegliches Geräusch der Schüsse die er da sah. Er kramte in seinem Rucksack und setzte sich ein Nachtsichtgerät aus den Tagen seines Großvaters heraus. Die grünen Umrisse begannen zu flackern als er Richtung Silos sah und stellten sich nur langsam scharf – Es waren die Legionäre des Trupp Centars. Ten Kilian konnte nicht sehen auf was sie feuerten aber machte Radast auf das Geschehen Aufmerksam.
Alpharius bellte kurze und präzise Kommandos als das Gegenfeuer der Salamanders, die sie zuvor beschossen hatten, auf sie prasselte. Sein Blick offenbarte ihm nämlich etwas viel schlimmeres als die Marines im ersten Stock der Ruine vor ihnen. Ein Cybot näherte sich mit großen Schritten und er erkannte den Schein von Plasma an der rechten Seite des Läufers. Der Legionär neben ihm hatte diese Bedrohung auch entdeckt und vernachlässigte seine Deckung, als Boltgeschosse sein Ceramit von der Rüstung splittern ließen. Er fiel zu Boden und eine weitere Salve setzte seinem Leben ein Ende. Alpharius erkannte eine Rauchschwade über der Waffe des Cybots die ihm signalisierte das der Cybot nicht schießen konnte. Zu allem Überfluss aber tauchten Assault Marines am Himmel auf und Alpharius gab Team Suliban den Befehl zum droppen. Wie Kometen flogen die Kyborgs durch die Lüfte und schlugen direkt neben das Haus in den Boden, das die Marines beherbergte.
Sie erhoben ihre Waffen während die Legionäre auf die Assault Marines einschossen und drei von ihnen niederstreckten, explodierte im Hintergrund der Cybot in einem rotgelben Ball aus roher Energie. Die Explosion erhellte die Nacht und Ten Kilian Augen brannten als er aus seinem sicheren Versteck durch das Nachtsichtgerät direkt in die Explosion schaute.Die Space Marines eröffneten das Feuer auf die Kyborgs und auch in ihren Rücken bohrten sich Kugeln die von irgendwo auf dem Hügel im nordosten kommen mussten.
Alpharius erkannte einen Captain in in der Mitte der mit Sprungmodulen ausgerüsteten Marines und ließ gezielte Beleidigungen über seine Zunge rollen die den Anführer der Loyalisten trafen wie eine Kugel seines Bolters selbst. Die Assaults preschten vor und erschossen einen weiteren von Alphariusanhängern und prallten dann mit ihren schweren Rüstungen gegen die seiner Mitstreiter. Alpharius erschlug den Seargent der sich ihm in den Weg stellte und ließ die harschen Worte gegen den Captain nicht abklingen. Der Hydra wurden weitere Köpfe abgeschlagen als sich die Klingen von Alpharius und dem Captain trafen.
Trupp Suliban gingen ins Haus und eröffneten das Feuer mit gemorphten Sturmkanonen auf den nordöstlichen Hügel. Die Todesschreie zweier Scouts übertönten selbst den auf die Hausmauern prasselnden Regen und der Anführer der Kyborgs stand direkt neben einem weiteren Kommunikationsknoten. Alpharius rammte dem Captain seine Axt mit einer Wucht durch die Panzerung seiner Rüstung, dass dieser tot mehrere Meter weiter weg in den Matsch fiel. Mit gezielten Hieben schaltete Alpharius die restlichen Assaultmarines aus und machte den Nahkämpfern damit ein schnelles Ende, welches die Geräusche des Regens und der Nebengefechte bei weitem übertönten. Die Space Marines stiegen in die untere Etage hinab jedoch konnten ihre Schüsse den Kyborgs nichts anhaben denn ihr Kriegswille war ungebrochen, seit dem Tod des loyalen Anführers.
Der Tag brach herein und der Regen wurde zu einem Tröpfeln als die Space Marines den Rückzug antraten und den Kämpfern der Alpha Legion das Feld überließen. An diesem Tag mussten sie lernen, das der Biss einer Hydra auch dann noch tödlich ist wenn man ihr Köpfe abschlägt.